Samstag, 31. März 2012

Kontrastprogramm

Heute waren wir im Nationalmuseum, das alle Schätze Dänemarks vereint. Bei dem Gebäude handelt es sich ursprünglich um ein Kronprinzenpalais, das im Rokokostil erbaut wurde und erst 1807 als Museum eröffnet wurde. Zu sehen gibt es unzählige Ausstellungsstücke zur Kulturgeschichte Dänemarks, darunter Wikingerhelme, gotisches Kircheninventar, Gobelins, Münzen, Medaillen und die weltgrößte Grönlandsammlung. Bemerkenswert ist auch die Antikensammlung, mit klassischen Exponaten aus Griechenland und dem Nahen Osten. Nur ist ein Tag leider nicht genug, um allen Schätzen genüngend Aufmerksamkeit zu widmen und für mich war es schon der zweite Besuch und weitere werden mit Sicherheit folgen.


 
Nach so langem Aufenthalt im Nationalmuseum wollten wir die restliche Zeit an der frischen Luft verbringen und dafür bot sich der Freistaat Christiania an. 1971 besetzten Aussteiger und Alternative das Gelände und gründeten Christiania, ein soziales Experiment, das nach 20 Jahren legalisiert wurde. Der Freistaat kämpft heute nach wie vor ums Überleben, da die attraktive Gegend (im Grünen am See gelegen) für Mietwohnungen genutzt werden könnte.  Fotos duldet der >>Staat im Staate<< leider nicht.

Im Hintergrund sieht man Christianshavn mit dem Freistaat Christiania, der sich unmittelbar zu Füßen der Erlöserkirche auftut. Diese Kirche ist unverkennbar, da sich um den Turm eine Außentreppe bis zur Spitze windet

Donnerstag, 29. März 2012

Carlsberg Brauerei

Heute haben wir Frederiksberg einen Besuch abgestattet. Frederiksberg liegt zwar mitten in Kopenhagen, gilt aber als eine eigenständige Kommune und ist die fünftgrößte Stadt Dänemarks. Auf dem Bild sieht man das Schloss Frederiksberg im Hintergrund, das 1703 vollendet wurde und heute als Militärakademie genutzt wird.

Die zwei Granit-Elefanten bewachen den Eingang zur Brauerei.

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Den Nachmittag haben wir in der Carlsberg Brauerei verbracht. Diese hat 1847 Jacob Christian Jacobsen auf einem Hügel in dem Vorort Valby gegründet und nach seinem fünf Jahre jungen Sohn Carl benannt. Daher der Name Carlsberg. Das dänische Brauereiwesen macht dieses Museum mit Freibier inklusive erlebbar. So konnten wir das Freibier im Jacobsen-Brauhaus, einer Schaubrauerei genießen in der vor unseren Augen Bier gebraut wurde.

Mittwoch, 28. März 2012

Forældre på besøg

Seit gestern Abend sind meine Eltern zu Besuch in Kopenhagen und heute hatten wir einen sonnigen Tag um die Stadt zu erkunden. Wir sind von Christiansborg aus zum Nyhavn gelaufen, dann weiter am Hafen entlang zum Schloss Amalienburg und von dort immer weiter in Richtung Norden zur Kleinen Meerjungfrau. Es war heute sehr windig, sodass wir echt Probleme beim Posieren hatten. Mir ist meine Karte davongeflogen, meiner Mama eine Plastiktüte und Papa seine Mütze, die wir nach vollem Körpereinsatz glücklicherweise wiederauffinden konnten. Nach so viel Wind und Staub im Gesicht fanden wir Zuflucht im Statens Museum for Kunst, in dem wir atemberaubende Malereien und Skultpuren aus den vergangenen 700 Jahren bewundern konnten. Es folgen ein paar Bilder ohne Kommentar.

Die Börse aus dem 17. Jh im Hintergrund.

Nyhavn im Hintergrund

Die königliche Leibgarde, auf die wir zufällig gestoßen sind.




El Greco in the background

Samstag, 17. März 2012

Die gute Tat

Im Dänischen Jüdischen Museum, das ich heute mit Claudine besucht habe, war  die Ähnlichkeit zum Jüdischen Museum in Berlin nicht zu übersehen, aber wen wundert es, wenn es denn ebenso von Daniel Liebeskind entworfen wurde, und das nur fünf Jahre später als in Berlin (2004).
Libeskind hat sein Design auf dem Konzept von Mitzvah aufgebaut, was so viel wie >>die gute Tat<< (die der religiösen Pflicht) bedeutet. Mit der guten Tat ist die Rettung der Dänischen Juden im Oktober 1943 gemeint. Die Kopenhagener haben damals 7300 Juden in Fischerbooten ins neutrale Schweden gebracht. Dennoch wurden 481 Dänische Juden nach Theresienstadt deportiert. Das Museum erzählt auch von der 400-jährigen Geschichte der Juden in Dänemark und über ihre Rituale.
Interessant ist, dass die vier hebräischen Buchstaben in dem Wort Mitzvah den Grundriss des Museums bilden, sodass man sich als Besucher innerhalb dieser Buchstaben bewegt. Genauso wie in Berlin tut man dies auf unebenen Boden, entlang schrägen Gängen und schiefen Wänden.

Leider durfte man keine Fotos machen und die Ausstellungstexte waren sehr besucherunfreundlich, da sie hinter reflektierendem Glas sind und in zu kleiner Schrift. Zitat auf der Museumsbroschüre: "Are the texts too small for you to read? You can borrow a folder with large writing." Habe ich leider zu spät entdeckt.

Dienstag, 13. März 2012

International Dinner

An meiner Universität gab es seit diesem Semester zum ersten Mal den Versuch, freiwillige Studenten zu finden, die sich um Austauschstudierende kümmern. Diese vier Mentoren waren mir hilfreich, als es darum ging, die erste Miete für mein Wohnheim zu bezahlen, Einkäufe zu erledigen und die Universität und Kopenhagen besser kennenzulernen. In der ersten Woche haben wir uns geeinigt, dass jeder von uns für die anderen ein landestypisches Dinner zubereitet.
Nachdem wir bereits einmal dänisches Dinner hatten, war ich gestern an der Reihe, für meine Mentoren und eine weitere Austauschstudentin etwas zu kochen. Meinen Gästen tischte ich Flammkuchen mit Salat und Riesling, Auflauf und zum Nachtisch einen Himbeerschokokuchen mit Vanilleeis auf. Wir hatten einen sehr geselligen Abend, auch wenn eine der Mentorinnen verhindert war. Ich bin gespannt, was mich die nächsten Male erwartet, da einer der Mentoren aus Vietnam kommt, eine andere ihre Wurzeln in Thailand hat und die Austauschstudentin aus Lettland ist.


PS: Es war eine echte Herausforderung in meiner Wohnküche (die ich mit elf Mitbewohnern teile) zu kochen und zu dinieren, da wir nicht ausreichend Geschirr und Besteck haben.

Meine Mentoren v.l.: Stine, ich, Tanja, Mark und Kristine aus Lettland

Sonntag, 11. März 2012

Der Strich

Heute hat endlich der Frühling in Kopenhagen Einzug erhalten! Bei solch einem wundervollen Wetter kann man den Tag nur draußen verbringen und so machten Vanessa und Kristine, zwei Austauschstudenten aus meinem Studium, und ich uns auf den Weg ins Zentrum. Da ich auf der Insel Amager wohne, kommen für mich immer nur zwei Brücken in Frage um in das Stadtzentrum zu gelangen. Heute war es mal nicht die Langebro (Lange Brücke), sondern die etwas nördlich davon gelegene Knippelsbro.

Vanessa und ich auf der Knippelsbro mit der Langebro im Hintergrund

Da sonntags die meisten Geschäfte in Kopenhagen geöffnet haben, entschieden wir uns entlang des Strøget zu flanieren. Der Strøget (dänisch: der Strich) ist Europas älteste Einkaufsmeile und mit 1,8 km auch eine der längsten Fußgängerzonen weltweit! Doch zunächst machten wir Halt in Agnes Cupcake, da wir der Versuchung einfach nicht widerstehen konnten diese Leckerschmecker zu probieren.

Diese Konditorei ist genau an dem Nordende des Strøget gelegen und von hier aus liefen wir dann den Strøget entlang zum Stadtzentrum. Auf halber Strecke statteten wir der Helligåndskirken (Heiligkeitskirche) einen Besuch ab, da hier gerade ein Bücherbasar war. Aus meinem Vorsatz höchstens ein Buch in englischer Sprache zu erwerben wurde nichts. Ich entschied mich letztlich für drei Schmöker in Deutsch und einen auf Französich für je nur 5 DKK (weniger als 1€)!
Das Ausschauhalten nach interessanten Büchern ist gar nicht so einfach und so sehnten wir uns nach Erholung und Stärkung, die wir schließlich im Café Retro fanden. Dieses gemütliche Café ist dafür bekannt, dass die Kellner alle ehrenamtlich arbeiten und das eingenommene Geld nach Afrika gespendet wird. Nach so viel Genuss und Spaß heute, konnte ich es kaum erwarten zuhause meine page-turner zu lesen.
Kristine und ich im Candy Mega Store. Yummi!


Samstag, 10. März 2012

Christiansborg Slot

Meine Freundin Claudine, die ich im Danhostel bei meiner Ankunft in Kopenhagen kennengelernt hatte, hat mir ein günstiges Angebot dargelegt, das nur diesen März gültig ist. Für insgesamt 105 DKK (weniger als 15 €) kann man nicht nur das Schloss Christiansborg, sondern auch sieben weitere Museen und Stätten besichtigen. Das Schloss Christiansborg ist Sitz des dänischen Parlamentes, des Obersten Gerichtshofes und des Finanzministeriums. 


Claudine und ich vor Christiansborg Slot (Schloss)
Das Schloss befindet sich auf dem Platz, auf dem der Bischof Absalon 1167 eine Burg zu bauen begann und damit Kopenhagen gründete. Doch das Innere des Schlosses habe ich heute noch nicht zu Gesicht bekommen, sondern vielmehr die Ruinen der Burg Absalons, die 1907 bei Bauarbeiten freigelegt wurden und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden. Beeindruckend fand ich die Wasserrohre aus Holz, die auf dem Bild zu erkennen sind. Da die Brunnen wohl nicht genügend Trinkwasser hergaben, sollten die ausgehöhlten Baumstämme Wasser von einem 6 km-entfernten See in die Burg transportieren.



Gleich in der Nähe von Christiansborg Slot befindet sich das Thorvaldsens Museum, das nach Bertel Thorvaldsen, dem bekanntesten dänischen Bildhauer, benannt ist. Das Museum, das der Bildhauer 1837 gründete, erzählt über sein Leben und zeigt eine breite Sammlung antiker Plastiken. Auf den Bildern unten sieht man Thorvaldsens Bibliothek und die Skulptur Mars und Amor.

Montag, 5. März 2012

Zum Geburtstag Besuch aus Berlin : )

Mein 24. Geburtstag wäre nur halb so schön gewesen, wenn ich keinen Besuch aus Berlin gekriegt hätte. Bereits am Mittwochabend, nachdem ich das Fußballspiel Russland gegen Dänemark mit meinen Mentoren in einer Kneipe geschaut habe, holte ich vorfreudig gegen 22.40 Uhr Daniel vom Hauptbahnhof ab.

Dänemark unterlag zwar gegen Russland mit 0:2, wir hatten dennoch unseren Spaß!
Am nächsten Tag ging es aber für mich noch fleißig zur Uni. Erst nach dem Mittagessen in der Mensa sind Daniel und ich am Nachmittag zum Guinness World of Records Museum und zum Mystic Exploratorie, einem Gruselkabinett, gegangen. Zwar keine Top-20-Attraktionen, aber unterhaltsam, da wir beide Museen für uns allein hatten.

Daniel neben dem tallest man in the world.
Den Vormittag meines Geburtstages verbrachte ich nach einem gemütlichen Frühstück in der Uni. Nach meinem Seminar haben Daniel und ich uns Pizza gegönnt und ich durfte meine Geschenke aus Berlin auspacken, die er mir mitgebracht hatte.
An dieser Stelle nochmal vielen Dank für die vielen lieben Geburtstagswünsche!
Besonders habe ich mich über die Kamera gefreut, die mir meine Eltern geschenkt haben, und mit der von nun an die Fotos für diesen Blog entstehen ; )
Eins der ersten Bilder mit der neuen Kamera.
Nachdem ich noch schnell die am Vorabend liebevoll gebackenen Brownies für meine zehn Mitbewohner in Szene gesetzt hatte und noch kurz Besuch von einer Freundin empfangen hatte, konnten Daniel und ich uns endlich in die Innenstadt begeben.
Denn an meinem Geburtstag sollte ich endlich die kleine Meerjungfrau zu Gesicht kriegen, das Wahrzeichen Kopenhagens.

Den lille Havfrue, wörtlich die kleine Hafenfrau, hat das Attribut klein wirklich verdient.



Auf dem Rückweg sind wir am Kastell, Schloss Amalienburg und der Königlichen Bibliothek vorbei  zu mir nach Hause gelaufen. Nachdem mit in unserer Küche herzlich gratuliert wurde, weil hier bereits eine Wiedersehensfeier stieg, sind Daniel und ich zur Friday bar meiner Uni gegangen und haben dort meinen Geburtstag mit meinen Mitstudierenden in geselliger Runde gefeiert.

Pizzaschachteln und Flaschenbier gehören bei uns immer zur Friday bar.

Am Samstag  haben wir uns mit zwei Studenten aus Berlin in Christiania getroffen und haben meinen Geburtstag zunächst in einem Café gefeiert, bis wir auf Bier umgestiegen sind und die Location gewechselt hatten. Es tat mal richtig gut von Landsleuten umgeben zu sein und Konversation in deutscher Sprache zu führen.

Fotos sind in Christiania zwar nicht erwünscht, aber dieses Café war so hyggelig und ließ mich ganz vergessen, dass wir im Freistaat Christiania waren.
Den Sonntag wollte ich noch unbedingt ins Ripley's Believe It or Not! gehen und ins Hans Christian Andersen Märchenhaus, da wir am Donnerstag ein Kombi-Ticket für diese vier Attraktionen erworben hatten. Danach sind wir noch in die Glyptothek gehuscht. Da diese schon 17 Uhr am Schließen war, haben wir es nur geschafft uns die Französische Malerei des 19. Jh. anzusehen. 

Believe It or Not! Was auch immer es hier zu glauben gab ;)
 Ich hatte ein wirklich schönes Geburtstagswochenende. Danke Daniel.